Wandern auf Sarangkot - Pokhara Nepal

Wandern auf Sarangkot – Pokhara Nepal

Etappe 2: Hinauf auf den Sarangkot

Um mich mal wieder etwas zu bewegen, aus Abenteuerlust und Fotogeilheit habe ich beschlossen auf den Sarangkot zu wandern und dort zu übernachten. Der Sarangkot ist der hiesige Aussichtspunkt, von dem aus auch die Paraglider starten. In meinem Loose-Reiseführer steht, daß man nach Norden aus Lakeside hinaus geht, über einen Hügel läuft und dort, bei einem bunten Stein, rechts auf den Pfad hinauf abbiegen kann… Dieser bunte Stein existiert nicht mehr 🙁 Nach einiger Suche und Fragerei (inklusive hartnäckigem Guide-Abwimmeln meinerseits) beschließe ich, mich durch die Reisterassen und etwas Urwald hinauf in Richtung Gipfel zu schlagen. Das soll funktionieren, hatte man mir gesagt.

Ich treffe auf Frauen an den bewaldeten Hängen und Bauernfamilien bei der Ernte in den Feldern, die mich freundlich grüßen. Ab und an will man mir auch weiterhin einen Guide andrehen, was ich höflich aber bestimmt ablehne. Wer braucht schon einen Guide um bergauf zu laufen? Ein kleines Mädchen mit Korb läuft mir, nachdem ich die Bauern passiert habe, ca. 20 Minuten hinterher und spricht englisch mit mir. Ob ich die neue Englsichlehrerin bin usw… Ich denke erst, sie sei von Ihrer Mutter geschickt, um mir etwas Geld aus „der Tasche zu leiern“. Sie scheint aber nichts zu wollen, fragt nur nach Schokolade, und das bei 30 Grad Hitze!? Ich muss lachen. Nach insgesamt knapp 2 Stunden Weg mache ich Pause, da es inzwischen doch recht warm und anstrengend ist und deute ihr an, sie solle ihrer großen Schwester folgen, die bald nach kommt. Nun fragt sie nach Foto. Ich bin genervt und gebe ihr zu verstehen, dass ich bei 30 Grad weder Schokolade dabei habe noch erpicht darauf bin Geld für ein Foto zu zahlen. Sie will kein Geld. Ich bin überrascht, folge so dem Aufruf gerne und bedanke mich höflich. Sie verschwindet dann mit der Schwester. Ich schmeisse mich auf eine Terasse, in den Schatten eines Baumes, genieße die Aussicht und hoffe, dass sich mein Kreislauf wieder etwas beruhigt.

Später bei einem weiteren, grandiosen Aussichtspunkt mit Blick auf Pokhara zeigt man mir die Stufen des offiziellen Weges. Er kommt dort vorbei. Ich setze den Rest meines Weges über diese fort. Der Aufstieg dauert insgesamt ca. gute 3,5 Stunden. 300 Meter vor dem Ziel gibt es dann tatsächlich auch einen Wegweiser. Na super! Oben angekommen genieße ich noch ein wenig den Sonnuntergang, leider verdecken ein paar Wolken das Panorama. Ich übernachte in einer einfachen Lodge, lerne ein Pärchen aus Oxfort kennen, stehe am nächsten Morgen um 5:15 parat zum Sonnenaufgangsspektakel (inkl. meines Reisepinguins Francois-Egbert, meinen guten Freunden bekannt von vielen Fotos) und setze nach einem herzhaften Frühstück mit Kartoffeln und Eiern meinen Weg nach Naudaada fort, auf dem ich eine interessante Bekanntschaft machen werde…