Volunteering Nepal – Basundhara Swayambhu Kathmandu
Etappe 1: Orientierungstage in Kathmandu
Nach gut 13 Stunden Reisezeit mit Zwischenstop in Dehli erreiche ich Kathmandu Airport. Dort bin ich sehr froh, dass ich bereits mein Visum beim nepalesischen Honorarkonsulat in Köln besorgt habe und mich so nicht in den langen Schlangen an entsprechenden Schaltern anstellen muss, sondern sehr zügig in Richtung Gepäckabfertigung und Ausgang gehen kann.
Vor dem Gebäude wartet im Schilderwald, wie angekündigt, Arun, Mitareiter von Karmalaya, und holt mich ab. Für die ersten 3 Tage wohne ich bei Shanta, einer strahlenden, herzlichen Frau und ihrer Familie im Stadtteil Basundhara. Sie hat zwei Kinder, die beide studieren. Ausserdem gibt es eine Haushaltshilfe. Ein junges Mädchen, das sagt, sie sei 13 Jahre alt. Die meiste Zeit lebt sie dort. Die Familie zahlt ihr die Schule. Dafür hilft sie morgens, abends und an den Wochenenden im Haushalt mit. Das ist sehr üblich in Nepal. Eltern sind, wenn es irgendwie geht, sehr auf die Schulbildung ihrer Kinder bedacht, und sind sie noch so arm. Schulbildung bietet die Möglichkeit auf ein besseres Leben. Unsere “Cantschi” (nepali Ausdruck für Nesthäckchen, sie ist das jüngste Kind ihrer Mutter) sprach auch schon recht gut englisch. Sicherlich ist es von Vorteil das sie immer mit den Volunteeren üben kann. Das Büro von Karmalaya und Baghwans Volunteer-Haus befinden sich in unmittelbarer Umgebung. Basundhara ist ein vekehrsarmer Stadtteil mit vielen schönen, meist dreistöckigen Gebäuden, nahezu alle mit Dachterasse. Dort stehen die Wassertanks. es bietet Platz und Möglichkeiten zum Wäsche waschen und aufhängen, relaxen… oder auch um sich morgens sportlich zu betätigen 😉 Meine Gastfamilie hat ein schönes Auto, I-Phone und Fernseher, aber keine Waschmaschine.
Erste Eindrücke:
– Hupen und Klingeln sind laut und geben mitunter lustige Töne von sich
– auf Motorrädern trägt meist nur der Fahrer einen Helm (zu teuer für alle Mitfahrer)
– Autos haben das Lenkrad rechts
– Nepalis stehen sehr früh auf, gegen 6 Uhr ist die Nacht für die meisten entgültig vorbei!
– gegen 18 Uhr ist es stockdunkel, morgens wird es sehr schnell hell
– geht man in ein Haus, zieht man sich meist die Schuhe aus
– O-Ton Santa: kein Essen ohne Beten (gilt nur für Hindus). Es gibt in einer Ecke einen kleinen Hausaltar. Höre ich eine kleine Handglocke laut bimmeln, weis ich es ist wieder soweit, Santa betet.
Tag 1: Laguage- und culture-lesson mit Baghwan (einer der Karmalyagründer). Der Unterricht ist gut, die Sprache jedoch schwer zu lernen. Bagwhan erklärt, alles ist logisch, 10 Minuten später: Alles vergessen, Mist 🙁 Ich erfahre, so geht es den meisten.
Danach besuchen wir den Stupa und die Tempelanlage von Swayambhu (von Touristen auch Monkey-Temple genannt) und enden in der Dämmerung bei sonoren Gesängen und wunderbar, friedlicher Stimmung an der Weltfriedensstupa in Boudha, dem größten Stupa der Welt, in einem wunderbaren Dachrestaurant. Dort esse ich das erste mal “Momos” (Teigtaschen mit unterschiedlicher Füllung). Lecker!
Da wir im Norden, im Stadtteil Basundhara wohnen, fahren wir immer mit Bus oder Taxi über die Ringroad in Richtung Stadt. Dort herrscht unglaublich viel Verkehr. Nepalis fahren chaotisch, jedoch sehr defensiv. Jeder bemüht sich, ohne Schaden zu verursachen, am anderen vorbei zu kommen. Das scheint jedoch auch schon die einzigste Verkehrsregel zu sein 😉 Die Strasse überquert man als Fussgänger am besten im Schneckentempo. Spur um Spur. Es gibt einfach keinen “Leerlauf” und der Verkehr ist viel zu dicht, um zu rennen.